Was für ein Spiel – was für ein Ausgang! In einem der bedeutendsten Spiele der bisherigen Division-1-Saison der Austrian Football League unterlagen die AFC Vienna Vikings den St. Pölten Invaders mit 35:38. Die Voraussetzungen waren klar: Nach der Niederlage der Rangers Mödling gegen die Styrian Bears bot sich für die Vikings die große Chance, mit einem Sieg direkt ins Halbfinale einzuziehen – samt Heimrecht. Die Invaders wiederum standen unter immensem Druck: Eine Niederlage hätte das Aus im Playoff-Rennen bedeuten können. Doch es kam alles anders.
Blitzstart der Invaders
Die Invaders zeigten von Beginn an, dass sie gekommen waren, um zu gewinnen. Besonders der überragende Quarterback der Gäste stellte die Defense der Vikings immer wieder vor unlösbare Aufgaben. Gleich im ersten Drive marschierte er mit einem Big-Play-Run übers Feld und trug den Ball selbst zum ersten Touchdown. Die Invaders setzten ein Statement, gingen für zwei – erfolgreich – und stellten auf 8:0.
Die Vikings ließen sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen und antworteten prompt: Ein starker erster Drive führte zum Touchdown von Damir Hofbauer nach einem tollen Pass von Luis Effenberger und einem verwandelten PAT – 7:8. Im weiteren Verlauf des ersten Viertels konnten die Vikings mit 14:8 in Führung gehen, doch die Invaders schlugen kurz vor dem Seitenwechsel erneut zu. Mit einer weiteren erfolgreichen Two-Point-Conversion stand es nach dem ersten Quarter 14:16 aus Sicht der Gastgeber.
Fehlendes Glück vor der Halbzeit
Im zweiten Quarter vergaben die Vikings ein Field Goal, während die Invaders ihre Chancen eiskalt nutzten: Ein weiterer Touchdown samt 2-Point machte daraus ein 14:22 zur Halbzeit. Die St. Pöltner waren in allen Belangen einen Schritt voraus – und gingen mit verdienter Führung in die Kabine.
Jugend stürmt aufs Feld – Zivko bringt frischen Wind
In der zweiten Halbzeit kam Vikings U18-Quarterback Kilian Zivko aufs Feld, übernahm für Luis Effenberger und sorgte sofort für neuen Schwung in der Offensive. Der erste Drive nach der Pause endete mit einem Touchdown – 21:22. Doch erneut ließen die Invaders nicht locker und stellten durch einen weiteren Score auf 21:30.
Die große Aufholjagd im Schlussviertel
Mit Beginn des letzten Viertels schlug die Stunde von Tobias Reisenbichler. Der junge Running Back, schon zuletzt ein Leistungsträger, übernahm die Verantwortung und erzielte gleich zwei Touchdowns in kurzer Zeit – die Vikings führten plötzlich wieder mit 35:30. Doch auch diese Führung war nicht von Dauer. Die Invaders konterten erneut mit einem sehenswerten Passspielzug und einem weiteren erfolgreichen 2-Point-Versuch – 35:38.
Die dramatischen letzten Minuten
Fünf Minuten waren noch auf der Uhr – und die Vikings antworteten mit einem starken Drive. Zivko fand Damir Hofbauer mit einem präzisen Pass bis kurz vor die Endzone. Dann übernahm erneut Reisenbichler – doch beim Versuch, den Ball in die Endzone zu tragen, verlor er ihn im letzten Moment. Die Schiedsrichter entschieden auf Fumble – ein harter Call.
Noch war nicht alles verloren: Die Vikings-Defense zwang die Invaders trotz Zeitdrucks zu einem Punt – mit weniger als 50 Sekunden auf der Uhr bekam die Offense noch eine letzte Chance. Die Vikings kämpften bis zur letzten Sekunde, doch ein letzter Touchdown wollte nicht mehr gelingen. So blieb es beim 35:38 – ein bitterer Rückschlag für die Vikings, ein riesiger Triumph für die Invaders.
Die Folgen des Spiels
Durch die Niederlage der Vikings stehen nun die Styrian Bears und die Rangers Mödling fix im Halbfinale – inklusive Heimrecht. Die Vikings rutschen auf Platz 4 und treffen in der Wildcard-Runde erneut auf die St. Pölten Invaders – erneut vor heimischen Fans.
Wildcard-Runden:
• AFC Vienna Vikings II (4.) vs. St. Pölten Invaders (5.)
-> Voraussichtlich am Sonntag, 6. Juli, im Footballzentrum Ravelin (genauer Termin und Kickoff-Zeit folgen).
• Vienna Knights (3.) vs. Carinthian Lions (6.)
Die Sieger dieser Partien treffen dann im Halbfinale am 12. oder 13. Juli auf die Proventor Styrian Bears bzw. die Rangers Mödling.